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5. Das nördliche Eismeer liegt kreisförmig um den Nord-
pol herum, zwischen Amerika, Europa und Asien, ist an
diesen Küsten gegliedert und hängt mit dem stillen Meer
durch die Beringsstraße zusammen.
1. Durch was für Tiere sind manche Bänke im Meere entstanden?
2. Nennt eine Sandbank im atlantischen Meere!
3. Was wird aus dem Meerwasser bereitet?
4. Was wißt ihr von der Farbe des roten, des schwarzen und
des weißen Meeres zu sagen?
5. Welche Leute haben auf Sandbänke und Seestllrme besonders
zu achten, und warum?
6. Was ist Brandung?
7. Was für Meere zeigen keine deutlich bemerkbare Ebbe und
Flut?
8. Was wißt ihr von dem Eise der Polarmeere zu erzählen?
6. Witterung.
Die Erdkugel ist von einer feinen, durchsichtigen Hülle
umgeben, nämlich von der Luft. Die Wärme macht die Luft
lockerer, dünner, dehnt sie aus; die Kälte dagegen macht
die Luft dichter, zieht ihre Teilchen zusammen. Nun hat
aber die Luft das Bestreben, überall auf der Erde in gleicher
Höhe gleich dicht zu sein. Wenn daher die Luft an einem Orte
durch Wärme verdünnt ist, so findet sofort eine Ausgleichung
der Luft statt; ihr Strömen und Wehen dabei heißt Wind,
und wenn es stark ist, Sturm oder Orkan. In der heißen
Zone weht regelmäßiger Nordost- und Südostwind, welcher
Passat genannt wird; in den gemäßigten Zonen sind die
Winde veränderlich, doch herrscht bei uns der Westwind
vor. Wirbelwinde entstehen durch Winde, die, von entgegen-
gesetzten Seiten gekommen, zusammenstoßen und sich im Kreise
herumdrehen.
Wie von dem kochenden Wasser unaufhörlich kleine Wasser-
Müschen oder Dämpfe leicht in die Höhe steigen, so geschieht
es auch bei dem Wasser der Meere, Seen und Flüsse, besonders
in den wärmeren Erdgegenden. In kälterer Luft verdichten
sich diese Wasserdämpfe und bilden Wolken, und wenn sich
diese dicht an der Erde zeigen, so heißen sie Nebel. Sind
die Dämpfe in den Wolken durch Abkühlung dicht und schwer
genug geworden, so bilden sie Tropfen und fallen wieder auf
die Erde herab. Diese herabfallenden Wassertropfen nennt man
Regen. In noch kälterer Lust verwandelt sich der Regen in
Hagel oder Schnee. Nebel, Regen, Hagel und Schnee
nennt man Niederschlag.
4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
152
zu kämpfen. Im Jahre 1789 wurde er Professor in Jena und trat bald
Tnhti u ^ rm ^6e Verbindung. Vom Jahre 1795 bis an seinen Tod lebte er mit diesem großen Manne in einem innigen Freundschaftsbündnisse das beiden Dichtern von großem Vortheil war, denn beide regten sich 3
krum Z fl ü 5en J?^affen aitl die großen Dramen und schönen Ä-ss beide Meister geschrieben haben, verdanken wir dieser Reit Schiller starb leider schon im Jahre 1805. 1 ^
»unfte W- die klatsche Dichtung auf ihrem Höhen-
punkte. Die Nachfolger haben sie bis jetzt noch nicht erreicht
h«! ei"e, ®^'«8rapl)e,auf, welche ihr- Dichtungen hinsichtlich
Richtung (romantisches Zeitalter) entnahmen oder wenig-
w. T.1 v V b4tele"' b,e ^ das Mittelalter erinnerte, man nannte
?1 mfthf rmc ,rns° ’S a n 1' ■!' Ihnen zählt- man besonder« die Brüder
i i 1 8, ®['c >ru) 0e" Schlegel, Ludwig Tieck (f 1853),
tofef bl ßi/ V ' ßnttxils> «°nhardenberg genannt Novalis, ^o^ef von Michendorf u. v. a.
selbständige Bahnen verfolgten dagegen die sogenannten „Vater-^1 ch1 er welche wahrend der Befreiungskriege ihre patriotischen Lieder
erklingen ließen. Die bekanntesten derselben sind Ern st M. Arndt (1769—1860) Theodor Korner (1792—1813) und Max Schenkendors. Auch der ^er >Fnebn^ mdext C1789—1866) und der berühmte Heber r mi0 Ui?(anb (1787-1862) sangen feurigevaterlanbs-
. .. ^ ^ Menge derjenigen Dichter, welche in neuerer Zeit in den verschie-
« t” vorzügliches geleistet haben, ist ungemein groß und giebt
^wlsshett, ba s das poetische Vermögen im bentschen Volke noch nicht
erschöpft ist. Wir wollen nur noch die wichtigsten und bekanntesten berselben nennen. 1 1
Ferdin and Freiligrath (geb. 1810), der Dichter des „Löwenritt" und des „Hurrah Germania", lebt jetzt in Stut.-gard. Heinrich August ö' v H erste den (geb. 1798)schrieb unter anderen das schöne
„Deutschland, Deutschland» über alles". Er wohnte die letzten Jahre in Corvey an der Weser und starb baselbst im Jahre 1874. Emanuelgei-fccl (geb. 1815), einer der größesten Liederdichter, war früher Professor in München und lebt jetzt m seiner Vaterstabt Lübeck.
, »^E^enschafteu Die schon vor der Reformation wieber anfleben-ben Wissenschaften nahmen im 16. Jahrh, hauptsächlich durch die Reformation emen erhöhten ^Aufschwung. Luther’« Bibelübersetzung würde das Muster in der deutschen Schriftsprache. Melanchthon widmete seine Aufmerksamkeit besonders dem höheren Schulwesen und beide Männer gaben vielfache Anregung zur Gründung von Volksschulen.
Besondren Aufschwung nahmen die Naturwissenschaften- durch die Entdeckungen der beiben Astronomen Köpern ikus (f 1543) in Thorn und Aepler (f 1631). Der erstere fanb die Gesetze, nach denen sich die Erbe
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Extrahierte Personennamen: Schiller Schlegel Ludwig_Tieck Ludwig Novalis Arndt Theodor_Korner Max_Schenkendors Max Heinrich_August Heinrich August Melanchthon
Extrahierte Ortsnamen: Jena Michendorf Deutschland Corvey Thorn
wenigsten genau bekannt. Die größten sind der Kaspi-
sche-, Aral-, Baikal- und Saisan-See, das tobte
Meer, der Wan- und Urumia-See.
4) Ueber die afrika ni schen Seen sind die Nachrich-
ten unbestimmt und mangelhaft. Mit Gewißheit kennt
man nur das Dasein des Tschadsees in Nigritien.
5) Zn Nordamerika liegen: der große und der kleine
Winipegsee, der Bären-, Sklaven-, Superior-,
Michigan-, Huroncn-, Erie- und Ontariosee; in
Südamerika der See von Titicata, nahe an der Küste
des großen Oeeans.
6) Zm Innern des australischen Continents ver-
mutet man einen großen See, der die Binnengewässer
der Insel aufnimmt; doch ist bis jeht noch kein Europäer
bis in die Mitte des Landes vorgedrungen.
§. 17.
D i e Atmosphäre.
1) Die Erdoberfläche ist mit einer Hülle, dem Dunst-
kreise oder der Atmosphäre, umgeben, deren Hauptbe-
st-andtheil eine feine, durchsichtige, elastische Flüssigkeit ist,
welche Luft genannt wird.
2) Eine Haupteigenschaft der Atmosphäre ist das Ab-
nehmen an Dichtigkeit und Wärme mit dem Zunehmen
der Höhe. Daher die sogenannte Schn eelinie oder Gränze
des ewigen Eises, welche in der heißen Zone 15000 Fuß
Höhe hat, nach den Polen immer mehr herabsinkt, und
bereits an den Gränzcn der gemäßigten Zonen mit der
Land- und Meeresfläche zusammenfällt.
3) Alle merklichen Veränderungen und Erscheinungen
in der Atmosphäre werden Meteore genannt. Wenn die
Wasserdünste, mit denen die Luft stets mehr oder weniger
gefüllt ist, sich verdichten und in tropfbar flüssiges Wasser
überzugehen anfangen, so werden sie sichtbar und verur-
sachen dann die wässerigen Meteore. Zu d'iesen gehören:
Nebel, Wolken, Regen, Schnee, Thau, Reif und Hagel.
Die 'durch Zurückwerfung, Brechung und Beugung der
Lichtstrahlen entstehenden Meteore nennt man glänzende
oder optische. Es sind folgende: Regenbogen, Nebensonnen,
Nebenmonde, Höfe um Sonne und Mond, Morgen- und
Abenddämmerung. Unter die elektrischen und feurigen
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35
Meteore rechnet man: Gewitter, Wetterleuchten, Irrlichter,
Sternschnuppen, Feuerkugeln, Nord.' und Südlichter.
4) Wenn das Gleichgewicht der Luft durch irgend
eine Ursache, z. B. durch den Druck der Wolken, durch die
Abwechselung von Wärme und Kälte rc. aufgehoben ist, so
stellt es sich durch eine Strömung wieder her. Diese Strö-
mungen der Luft werden Winde oder, bei steigender Hef-
tigkeit, Stürme und Orkane genannt.
5) Die Winde werden in Ansehung der Weltgegend,
aus welcher sie wehen, in Haupte und Nebenwinde,
in Ansehung ihrer Wärme in kalte, heiße, warme und
feuchte, und in Ansehung ihrer Dauer in regelmäßige
oder beständige und in unregelmäßige oder unbe-
ständige Winde eingetheilt.
6) Unter den regelmäßigen sind besonders die Passat-
winde (beständigeostwinde über dem Meere zwischen den
Wendekreisen), die Monsoons oder Mousons (im indi-
schen Ocean aus Südwest vom April bis Oktober, aus Nord-
ost vom Oktober bis April) und die täglichen See- und
nächtlichen Landwinde der meisten Küsten in der hei-
ßen Zone zu merken. In den gemäßigten und kalten Zo-
nen giebt es fast nur veränderliche Winde, unter denen bei
uns die Aequinoctialstürme, so wie die kalten Ost- und
Nordostwinde im März und April, noch die meiste Regel-
mäßigkeit zeigen.
7) Schädliche Eigenschaften haben der Samum in
den arabischen und syrischen Wüsten, der Ch am sin in
Aegnpten, derharmattan und Tornado in Guinea und
Senegambien, der Solano in Südspanien und der Si-
rocco in Italien.
8) Der Wärmezustand eines Landes oder das phy-
sische Klima desselben wird nach derjenigen Eigenschaft
der Luft benannt, welche die vorherrschende ist, z. 33. kal-
tes, wie in Sibirien; heißes, wie in den Nigerländern;
trocknes, wie in Persien; feuchtes, wie in Holland rc.
9) Die Polarzonen haben einen kurzen, heißen Som-
mer und einen langen, sehr kalten Winter; die gemäßig-
ten vier Jahreszeiten; die heiße wiederum nur zwei,
eine trockne und eine nasse.
10) Auf das Klima eines Landes haben außer der
geographischen Breite noch foldende Ursachen Einfluß:
1. die Höhe des Landes, indem die Luft desto
kälter ist, je höher das Land liegt;
3*
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Extrahierte Ortsnamen: Nord Nord-
ost Aegnpten Guinea Südspanien Italien Sibirien Persien Holland
Iv
Vorwort zur dritten Auflage.
wenigstens wieder näher zu bringen, — wiewohl bei einem
Buche historischen Inhalts die stets durch fortgesetzte
Forschungen und Aufhellungen sich selbst berichtigende
und erneuernde Geschichte eine stereotypen-gleiche Aus-
fertigung am wenigsten je zulasten wird.
Dem mir von Seiten mehrerer Schulmänner (dar-
unter auch Schulreferenten) kund gegebenen Wunsche,
daß ich diesem Leitfaden auch ein ausführlicheres Lehr-
buch (für Lehrer und vorgerücktere Schüler, so wie
auch für andere Bildungsbegierige) zum Begleiter ge-
den möchte, will ich, wenn mir anders Gott Kraft und
Gesundheit dazu schenkt, nachzukommen suchen. Nur
mögen die lieben und verehrten Männer, die mir diesen
Wunsch zu erkennen gaben, bedenken, daß mir die Zeit
zu einer solchen Arbeit sehr spärlich und abgerissen zu-
gemessen ist, und sich daher gedulden, wenn die Er-
scheinung derselben zögert. Indessen möge das vor-
liegende Werkchen auch fernerhin von dem Segen be-
gleitet seyn, dessen es sich bisher zu erfreuen hatte!
Grünstadt in der bayr. Pfalz, den 17. Juni 1844.
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
§. 9. Die Ägypter.
31
griffe der Dinge sinnbildlich darstellenden, — wieder andere
aus phonetischen d. i. einfache Laute bezeichnenden Zei-
chen besteben, und daß oft ein und derselbe Buchstabe meh-
rere Zeichen hat, was eben die Entzifferung erschwert.)
Zu den Baudenkmälern selbst gehören vorzüglich:
1. die Ruinen von Palästen und Tempeln, von denen
die der einst „hundertthorigen" Stadt Th eb en die wichtig-
sten sind; 2. die Obelisken oder Spitzsäulen in Ober-
ägppten, deren jeder aus einem einzigen, 50 bis 180 Fuß
hohen Granitblock gehauen ist; 3. die Pyramiden in
Mittelägypten, die weit größer als die äthiopischen, bald
einzeln, bald gruppenweise anzutreffen sind, und unter denen
die größte die des Königs Cheops (1083 v. Ehr) im N.o.
von Memphis ist, indem jede ihrer vier Seitenlängen 650 Fuß,
ihre Höhe 465 Fuß mißt; 4. die Ruinen des L a b y r i n t h s,
eines aus 1500 ober- und 1500 unterirdischen Kammern
bestehenden Wundergebäudes, das nicht, wie man bisher
glaubte, von den Dodckarchen, sondern weit früher von dem
zwischen 2194—2151 v. Ehr. herrschenden König Möris
gebaut wurde, von dem auch 5. der künstliche (jetzt leere)
See Möris herrührt, dessen Riesendämme den Zweck
hatten, „die während der Nilüberschwemmung in sie ein-
strömenden Wasser in der trocknen Jahreszeit wieder aus-
zuströmen und die Ebenen und die Hauptstadt Memphis zu
bewässern— endlich 6. die Katakombe n oder unterirdi-
schen Begräbnißkammern, die sich in dem, westlich vom Nil hin-
ziehenden, von minen- und schachtartigen Gängen und Grot-
ten durchhöhlten Felsgcbirge befinden und die M u m i e n d. i.
die durch Einbalsamirung aufbewahrten Leichname der alten
Ägypter enthalten, welche zu Tausenden darinnen aufqe-
schichtet sind.
Räthselhaft war schon dem griechischen Alterthum, wie
der neuern Zeit, der Zweck, zu welchem die Pyrami-
den und das Labyrinth erbaut worden. Meistens
hat man die ersten für Königsgräber, das letztere für einen
aus mehrern Gebäuden verbundenen Palast gehalten. Einer
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TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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32
§. 9. Die Ägypter.
der heutigen Forscher aber hat aus der Untersuchung der
Cheopspyramide mit überzeugenden Gründen dargethan, daß
sämmtliche Pyramide n Mittelägyptens nichts als unge-
heuer große, tief in den Felsdamm, welcher Ägypten von
der libyschen Wüste scheidet, hineingehauene und dann hoch
überbaute Wasserbehälter (Cifternen) waren, welche die
Bestimmung hatten, das zur Zeit der Nilüberschwemmung
bis an die westliche Thalgränze reichende Wasser mittels
eines unterirdischen Kanals, der aus Steinen gebaut und
äußerlich einem Weg ähnlich war, in sich aufzunehmen, es
dann in diesem, die glühende Sonne abhaltenden, unterir-
dischen Raume durch viele Luft schachte, die den ganzen
Oberbau durchziehen und mit einer einzigen Öffnung
hoch oben an der Nordseite, in Verbindung stehen, in be-
ständiger Bewegung und dadurch frisch zu erhalten, und
es endlich zur trocknen Jahreszeit, in welcher es in dem
heißen, noch überdieß quellenlosen Mittelägyptcn nie reg-
net, den Bewohnern der nahgelegnen Städte und Orte durch
gleichfalls unterirdische Kanäle als kühlen Labetrunk zu-
zuführen. — Die glatte Bekleidung der Pyramiden,
ihre so beträchtliche Höhe und ihre Zuspitzung haben
den Zweck, zugleich den starken nächtlichen Th au aus
der höhern Luftregion anzuziehen, ihn schnell, bevor
er verdünstet, an den glatten Seiten hin ab rieseln zu
lassen und ihn mittels vieler (jetzt vom Sand bedeckter)
Rinnenöffnungen in das Innere der Pyramide h in ab z u l eit en.
Das Labyrinth erklärt derselbe Forscher ebenfalls für
eine, nur anders gestaltete und conftruirte große Ci ft er ne
mit einem ober- und unterirdischen Stockwerk, in deren
große und kleine, mit einander in Verbindung stehende Kam-
mern das Wasser aus dem, gleichfalls bedeckten Kanal ein-
drang und durch die Öffnungen nach oben mit der es be-
wegenden Luft in Verbindung blieb, um dann mit seiner
frischen Fülle den Nomos von Arsinoö zu versehen.
Obgleich der Crrltus sammt derstaatsverfassung
der Ägypter dieselbe astronomische und astrologische
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Vorbegriffe.
9
stellen insgemein die Erdkugel so vor, als ob ste mi»
ten durchschnitten wäre, in zwei Halbkugeln oder
Hemisphären neben einander liegend. Nimmt man
an, daß dieser Durchschnitt der Erdkugel dem ersten
Meridiane folge: so heißt die Halbkugel, auf welcher
die Grade des Aequators ostwärts zu zählen begon-
nen sind, eine östliche, die andere eine westliche.
Folgt aber jener Durchschnitt der Erdkugel dem Aequa-
tor, so heißt die Halbkugel, welche den Nordpol ent-
hält, eine nördliche, die andere mit dem Südpol
eine südliche. Die Univ ersal charlen enthal-
ten die Abzeichnung eines ganzen Erdtheiles, die Ge,
neralcharten die Abzeichnung eines ganzen Landes
und die Specialcharten die Abzeichnung eines
Landestheiles. Eine Sammlung von Landcharlen
heißt Atlas.
Maaße. Meilen.
§.17. Um kleinere Flächen zu messen, bedient
man sich als Maaßes, des Fußes, der Klafter
und der Ruthe. Sechs Fuß machen eine Klafter,
und 10 auch 12 Fuß eine Ruthe; bei größeren Flächen
bat man zum Maaße Meilen, deren jedoch eine große
Verschiedenheit ist. In der Geographie gebraucht
man gewöhnlich geographische Meilen, deren 15 auf
einen Grad des Aequators gerechnet werden, und
deren Größe fast 24,000 Fußen oder 12,000 Schrillen
gleich ist, so daß ein Mensch, bei einem gewöhnlichen
Schritte einen solchen Raum etwa in zwei Stunden
Zeit zurücklegen kann. Eine Fläche, die eine Meile
lang und eine Meile breit ist, heißt eine Quadrat-
meile.
„ Größe der Erde.
§. 18. Die Erde hat um den Aequator herum
einen Umfang von 6400 Meilen. Wer also in gera,
der Linie um dieselbe herum reisen wollte, und alle
Tage 5 Meilen zurücklegte, würde 1080 Tage oder
beinahe 8 Jahre brauchen. Die ganze Oberfläche der
Erde beträgt nicht völlig 9 Millionen 300 tausend
Ouadratmeilen.
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Vorbegriffe.
15
und wahrscheinlich am größten in dem großen Welt-
meere. Das Wasser desselben ist nicht trinkbar, da es
einen ekelhaften salzigen und bittern Geschmack hat.
Gewöhnlich sieht das Meer bläulich-grün aus, doch
geht diese ihm eigenthümliche Farbe oft auch in andere
Farben über. Eine der merkwürdigsten und schönsten
Erscheinungen des Meeres ist das Leuchten desselben zur
Nachtzeit, besonders in den wärmeren Gegenden, wo die
ganze Oberfläche, so weit das Auge sieht, in vollem
Feuer zu stehen scheint. Das Meer ist selten ganz ru-
hig, sondern befindet sich gewöhnlich in einer mehr oder we-
niger bemerklichen Bewegung, welche von den Winden
verursacht wird und der Wellenschlag heißt. Ze
mehr der Wind an Stärke zunimmt, desto größer wer,
den die Wellen. Außerdem hat das Meer Strombe,
wegungen oder Strömungen, indem es im Allge,
meinen von O. gegen W. strömet, und dabei noch be«
sondere Strömungen hat, auf welche die Gestalt und
Beschaffenheit des Meeresgrundes und der Küsten groß-
ßen Einfluß haben. Eine merkwürdige Bewegung des
Meeres ist auch das täglich zweimal zu bestimmten
Zeiten geschehende Steigen und Fallen des Meeres.
Sechs Stunden steigt das Wasser und sechs Stunden
fällt es wieder. Zenes nennt man die Fluth, dieses
die Ebbe. In einigen engen, durch Inseln und Klip-
pen eingeschlossenen Meeresgegenden bemerkt man kreis-
förmige, wirbelnde Bewegungen des Wassers, die Stru,
del, Wirbel heißen.
Seen. Sümpfe. Moore.
§. 27. Außer der ungeheuren Wassermasse des
Meeres, welches fast f von der Oberfläche der Erde be,
deckt, nimmt auch die Wassermenge in Seen, Quellen,
Bächen, Flüssen und Strömen einen beträchtlichen Theil
des Landes ein. Landseen nennt man bedeutende
Wassersammlungen, die von allen Seiten mit Land um-
geben sind, und deren Wasser keinen merklichen Lauf,
oder wenigstens eine viel langsamere Bewegung als das
Wasser in Flüssen hat. Viele nehmen auch Flüsse auf
und lassen sie wieder von sich ausfließen. Seen in der
Nähe des Meeres, die durch eine enge Oeffnung un-
mittelbare Verbindung mit demselben haben, heißen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]